AFRIKA

Dienstag, 29. September 2009

Everyday life

Mein durchschnittlicher Tag (Mo-Sa) in Lukuledi faengt mit dem Weckerlaeuten an (wer haette das gedacht?), meistens so um 5.30 Uhr. Das naechste Ziel ist die Kirche. Dort verbringe ich einige Zeit im stillen Gebet und um 6.30 Uhr faengt die Messe an. Danach gibts Fruehstueck. Meisst Brot mit Marmelade, Butter, dazu Tee oder Kaffee. Um 8 Uhr faengt meine Arbeit in der Dispensary an und dauert bis um 13 Uhr. Dazwischen gibt es irgendwann mal (wenn keine Patienten da sind) eine Teepause. Nach der Arbeit wartet schon das von unserer Koechin gekochte Mittagessen auf uns. Danach ist Siesta angesagt (bzw. Kupumzika in Kiswahili :-)) In der Hitze hier kann man eh nichts anderes machen, als sich in die horizontale Position zu bringen und zu warten bis die Hitze vorbei ist. Am Nachmittag habe ich frei und verbringe die Zeit mit allem Moeglichen und Unmoeglichen: besuch die benachbarten Salvatorianer bei ihrer Arbeit, lass mir vom br. Evance etwas zeigen, lese, gehe in die (kuehle) Kirche um zu beten (Jesus ist momentan der einzige der deutsch mit mir redet), wasch meine Waesche, wasch mich selbst, red mit den unterschiedlichsten Leuten (das mach ich eigentlich am Liebsten :-)),....usw.
Irgendwann am NM, wenn alle von den Schwestern da sind, treffen wir uns im Hof zum gemeinsamen Gebet. Wir fangen mit der Vesper an und schliessen mit dem Rosenkranz. All das natuerlich auf Kiswahili. Am Anfang war das etwas anstrengend und mir kamen theologische Gedanken ala "Zaehlt das Gebet eigentlich, wenn ich so rein gar nichts von dem versteh was ich da gerade bete?" Solche Gedanken koennen wohl nur Theologen kommen... Aber mittlerweile muss ich sagen, dass mir genau das beim Lernen der Sprache viel hilft und ich verstehe immer mehr und werde auch schon fliessender im Beten und Reden.
Um 18Uhr geht die Sonne unter und am Abend, so um 19.30Uhr haben wir dann Abendessen. Da sind dann alle beisammen und wir tauschen uns ueber unseren Tag aus (das ist dann der Part an dem ich nicht so viel rede :-)). Und irgendwann danach ist schlafen angesagt. Ich habe mich noch immer nicht daran gewoehnt und so lese und schreibe ich bis spaet in die Nacht.

Am Sonntag, dem Tag des Herrn, ist alles a bisal anders. Messe um 7Uhr. Danach Fruehstueck. Keine Arbeit und so Zeit fuer sich. Mittagessen irgendwann und jeder fuer sich. Eine von den Schwestern kocht das Abendessen. Am Nachmittag wieder gemeinsames Gebet und danach Abendessen.

Das schaut jetzt mein Leben fuer das kommende Jahr aus :-)))))

Montag, 28. September 2009

Willkommen im Busch! Karibu Lukuledi!

Am Freitag, dem 18. Sept. war es soweit. Ich brach von Masasi Richtung Lukuledi auf. Sr. Monika holte mich mit ihrem Gelaendetoyota ab (ohne ihn waere es unmoeglich nach Lukuledi zu gelangen). Wir machten uns auf den Weg in das 20km entfernte Dorf. Die Strasse wurde immer weniger Strasse, die Fahrt eine weitere Herausforderung fuer meinen Magen und meine Begeisterung fuer Gelaendeautos stieg mit jedem Meter.
Irgendwann bog das Auto ab und mir ist bis heute ein Raetsel, woran die Schwester den Ort erkannte. Naja, vielleicht an den paar Haeusern die naeher beieinander standen als sonst.
Wir waren da. (Fotos gibts in meiner Fotogalerie!)

Die Schwestern (vier an der Zahl) begruessten mich alle sehr herzlich und zeigten mir gleich mein Zimmer.
Es ist sehr nett. Ich fuehlte mich gleich wie zu Hause und begann mich einzurichten. Packte all(!) meine Buecher aus, Fotos und Karten von Freunden, haengte meinen von Freunden selbst gebastelten Kalender auf, suchte ein nettes Plaetzchen fuer meine Mama (Muttergottes), auch fuer meine Ikone der hl. Familie, wischte den Staub von den Regalen,... und erkundete langsam den Rest.
Die Schwestern wohnen in einem kleinen Komplex bestehend aus drei Haeuschen. Das meiste Leben spielt sich im Hof ab, wo der selbst angebaute Mais oder die Bohnen getrocknet werden, die Waesche gewaschen wird (denn wir haben hier keine Waschmaschine),... Am Nachmittag treffen wir uns auch immer hier zum gemeinsamen Gebet (zuerst Stundengebet und dann Rosenkranz).

Der naechste Tag begann um 6.30 Uhr mit der hl. Messe in der Kirche und so hatte ich Gelegenheit diese anschl. zu erkunden. Es ist mit Abstand die groesste Kirche, die ich bis jetzt in Tansania gesehen habe. Groesser als der Dom in Dar. Das liegt wohl daran, dass hier mal der Bischofssitz war und sie aus diesem Grund gebaut wurde. Es sieht schon lustig aus, wenn in diesem kleinen Dorf ploetzlich so ein grosses Ding dasteht :-)
Die Kirche ist gross, aber schlicht und wunderschoen. Sie hatte mein Herz sofort erobert, vorallem durch ihre beiden Seitenaltaere: links von der Hl. Maria und rechts vom hl. Josef. Als ich das gesehen hatte, wusste ich sofort, dass hier nichts mehr schief gehen kann!

Das Leben hier ist sehr einfach. Wir haben hier nur ein paar Stunden am Tag Strom und meistens wenn ich ihn nicht brauche. Wir haben zwar ein Bad und so, aber die Wasserhaehne taeuschen - wozu sie da sind, weiss ich bis jetzt nicht, denn wir haben kein fliessendes Wasser und holen das Wasser von draussen. Luxusgueter wie Klodeckel gibts hier auch nicht.
Wir essen was wir selbst anbauen, dh. die gekauften Lebensmittel beschraenken sich auch Marmelade, Tee und Kaffe. Den Rest gibt unser Feld her, wie z.B: Reis (jaja, kein Scherz), Mais, Bohnen, Kartoffeln, Erbsen und das Beste(!!!!): MANGOS, Papaya, Bananen, Orangen,... Tomaten,... und anderes Gemuese. Alles halt abhaengig von der Jahres=Regenzeit. Fleisch haben wir auch (genug! fuer mich schon zuviel) und zwar in Form von eigenen Schweinen, Rindern und Huehnern.
Alle, die mich kennen wissen ja, dass ich immer alle moeglichen Arten von Abenteuerurlauben geliebt habe. Vorallem jene in denen man sich selbst versorgen muss und weit von der zivilisierten Welt entfernt ist. Jetzt kann/darf ich dieses Leben selbst leben. Mit anderen Worten: MIR TAUGTS VOLL!!!!

Obwohl das Leben hier so einfach ist, leben wir (die Schwestern und ich) in vollem Luxus, denn wir leben in gemauerten Haeusern, wir haben Fenster aus Glas, mit Moskitonetzen, wir haben Betten, wir koennen den theoretischen Strom nutzen, und vorallem: wir haben SAUBERES WASSER!!!!! Die anderen Bewohner des Dorfes muessen sich ihr Wasser von einem eigens dafuer angefertigten Teich holen. Er wurde von den ersten Missionaren hier gebaut.
Die Menschen hier sind dankbar fuer dieses Wasser (anderes gibt es ja nicht), doch als ich das zum ersten Mal gesehen hatte wurde mir bange und ich war insgeheim froh darueber "besser" zu leben.

Am Wochenende war ich mit brother Evance SDS (er lebt bei den Buedern in Lukuledi, quasi im Nachbarhaus) im Dorf unterwegs. Er stellte mich einigen Menschen vor und zeigte mir das Dorf.
Ich war dankbar ueber seine Gesellschaft, denn er war der einzige der mit mir Englisch redete. Seit meiner Ankunft in der Gemeinschaft ergoss sich ein Schwall von Kiswahili ueber mich und die Schwestern machten nicht den geringsten Eindruck mit mir Englisch reden zu wollen (was sie auch nicht tun). Und so war ich froh doch mal wieder Englisch reden zu koennen. Wir bestiegen auch den lokalen Berg und genossen die Aussicht:
Zwischen den Bergen liegt Masasi. Die Strasse dorthin ist doch eh klar erkennbar, oder?

Wir fuhren dann noch mit seinem Gelaendemotorrad (das ist neben Radfahren die mit Abstand guenstige Art und Weise sich hier fortzubewegen) in der Gegend herum und er zeigte und erzaehlte mir viel von der Kultur hier.
br. Evance auf seinem Motorrad
Nach diesem Wochenende hatte ich meine Liebe fuers (Gelaende-)Motorradfahren entdeckt!!!!

Ich kann sagen: Ich bin in meinem Leben angekommen! Meine Sehnsucht wurde gestillt.

Freitag, 18. September 2009

Exploring Masasi

Unser erster Tag in Masasi.
Beim Fruestueck merkten wir wieder, dass das Leben hier einfacher ist, als wir es in Morogoro kennen gelernt haben. Keine Angst, wir hatten genug zum Essen, nur halt nicht so viel Auswahl.
Danach ging es ab ins "Zentrum", um etwas einzukaufen (z.B. Flipflops fuer mich, Batterien, Kerzen,...). Das Dorf machte einen sehr netten Eindruck. Es gibt dort einen relativ grossen Markt, wo man wirklich sehr viel bekommen kann. Er erinnerte mich an so manche Maerkte in Polen. Da kriegt man auch fast alles :-)
Masasi ist viel kleiner als Morogoro und dadurch koennen wir das Leben der Menschen hier intensiver kennen lernen. Ganz zu schweigen von Lukuledi (das wird wohl der Inbegriff von Pampa werden). Auch mit Englisch kommt man hier nur mehr bedingt weiter und so konnte (musste) ich heute brav Kiswahili trainieren (und durfte feststellen, dass ich da wirklich etwas gelernt habe!).
Mir taugt es hier. Hab ich schon mal erwaehnt, dass die Menschen und die Kultur hier grossartig sind?
Heute am Abend werde ich weiter nach Lukuledi fahren. Verena wird am Montag nach Lupaso entschwinden und Miriam wird irgendwann nach Nandembo aufbrechen. Pole pole - Tanzanian style all the way.
Ich freue mich schon sehr darauf! Mein Aufbruch bedeutet aber auch, dass ich fuer die naechste Zeit kein Internet mehr haben werde *schnief*. Bis jetzt (in Dar und Morogoro) hatte ich doch immer Zugang, zwar nicht schnell aber immerhin. Es war schoen immer wieder e-mails von Freunden und Familie zu lesen und so in Kontakt mit Europa zu stehen. Jetzt wird das anders. Es wird Zeit Briefe zu schreiben (oder noch mehr Buecher zu lesen) :-)) Ich selbst bin sehr gut uebers Handy erreichbar bzw. per Post bzw. auch per e-mail.

Also, ich verabschiede mich mal! Kwa heri! Tutaonana labda kesho!

Ohne Strasse geht's auch...

Gestern sind wir Maedls nach Masasi gefahren. Lukas ist in Dar geblieben und am Nachmattig nach Mkuranga, zu seinem Einsatzort, uebersiedelt.
Die Busfahrt versprach interessant zu werden, vorallem weil sie mit ueber zwei Stunden Wartezeit begann.
Wir standen um 4.30 Uhr auf um ja rechtzeitig(!) um 5.30 Uhr bei der Busstation zu sein. Lukas war so nett und solidarisch und begleitete uns mit Br. Bogdan zur Busstation. Einige Busse waren schon da, aber nicht unserer. Die Zeit verging, Busse kamen und gingen, aber unserer war nicht dabei. Nach einiger Zeit gingen Saetze von Br. Bogdan wie "the bus will come any moment now..." nur mehr an uns vorbei.
So, nach ueber zwei Stunden war es dann soweit. Unser Bus war da. Wir bestiegen unseren Luxustransporter (der in Europa nie eine Zulassung bekommen wuerde) und die Fahrt ging los.
Br. Bogdan hatte uns schon vorgewarnt, dass sich die Busse von den verschiedenen Busunternehmen ein Wettrennen auf der Strecke Dar-Masasi geben wuerden, aber glauben konnten wir das erst als wir live dabei waren... :-D
Auf einer Strasse, die einer halben Bundesstrasse in Oesterreich oder Deutschland entspricht, fetzte unser Bus nur so dahin und ueberholte alles, was auf dem Weg auch nur irgendwie eine angemessene Geschwindigkeit hatte. Mit der Zeit hatten wir sogar die Busse, die puenktlich aufgebrochen waren (dh. zwei Stunden frueher) ueberholt...
Und so kam es, dass ich waehrend unserer Busfahrt a bisal Zeit hatte darueber nachzudenken, wie unterschiedlich manche Werte in unseren Kulturen sind...
Wo es bei uns wichtig ist, dass ein Auto sicher ist, Airbag, ABS, Gurtstraffer,... hat, so ist das in Tansania etwas anders :-)
Hier zaehlen nur zwei Dinge: Gaspedal und Hupe. Ich glaube, dass sogar die Bremse erst nach der Hupe kommt, geschweige denn alles andere. Die Hupe ersetzt so ungefaehr alles: Geschwindigkeitsbeschraenkungen, Bremsen,...
Und so war es dann auch, dass die Einfahrt in eine Ortschaft mit wildem Hupen beleitet wurde (anstatt mit einer Reduzierung der Geschwindigkeit)... damit die Menschen wissen, dass sie jetzt lieber nicht auf die Strasse gehen, wenn so ein Bus mit einem Hunderter durchglueht...
Nach einiger Zeit (nach ca. 3h) hoerte die (befestigte) Strasse auf, was uns praktisch jedoch nicht im geringsten langsamer werden liess... wir gluehten weiter auf Sand, mitten durchs Gebuesch. Der Weg war jetzt mehr denn je einspurig, was unseren Busfahrer nicht davon abhielt weiter seine Ueberholmanoever durchzufuehren...
Ich bevorzugte es meine Augen geschlossen zu halten, da mir so der Kampf mit meinem Magen leichter fiel. Es war das erste Mal, dass ich bei einer Busfahrt 30cm in die Hoehe geschleudert wurde.
Nach ca. 3h haben wir auch dieses Wegstueck hinter uns gebracht und fuhren weiter auf Asphalt.
Regelmaessig passierten wir Polizeisperren (die aus einem Holzast, der quer ueber die Fahrbahn gespannt war, bestanden). Ich weiss nicht genau was das Ziel dieser Kontrollstellen war, denn wir wurden nicht kontrolliert und unser Bus ist fahrzeugtechnisch auch immer davon gekommen....
Auf unserer Reise erblickten wir auch einen fuer uns ganz neuen Teil Tansanias. Die Behausungen wurden einfacher, umso weiter wir uns von Dar entfernten. Die Vegetation machte den Eindruck "palmiger" zu werden, umso weiter wir in den Sueden vordrangen. Des oefteren erblickten wir zu unserer Linken auch den Indischen Ozean. Mir wurde wieder bewusst wie grossartig es hier ist und wie sehr ich dafuer dankbar bin, dass ich hier sein darf!

Nach 9h war es dann so weit. Wir waren da. An dieser Stelle sollte ich erwaehnen, dass mir diese Art von Reise mal wieder unendlich getaugt hat :-)))) Ein Abenteuer sondergleichen!!
Br. Otmar holte uns ab und brachte uns zu den Schwestern (gleich daneben haben die Brueder ihr Haus).
Wir bezogen unsere Suiten und stellten fest, dass wir in Morogoro in voelligem Luxus gelebt haben. Die Zimmer sind sehr einfach, die Duschen und Stehklos... naja... auf alle Faelle haben wir hier wirklich viele Mitbewohner...
Sr. Elis (die Leiterin der Schwestern in Tansania) begruesste uns, forderte unsere Kiswahili-Kenntnisse heraus und fuehrte uns herum. Wir merkten auch, dass Strom hier ein Luxusgut bzw. eine Mangelware ist, denn es gibt ihn nur ein paar Stunden am Tag... und grad als ich am Abend Duschen gehen wollte war er ploetzlich weg... aso, noch was: Warmwasser gibt es hier auch nicht mehr...

Zusammenfassend kann ich sagen: Wir sind im Sueden angekommen. Mit und ohne Strasse :-) Hier werden wir die naechsten 11 Monate verbringen. Karibuni!

Mittwoch, 16. September 2009

Ein paar Tage in Dar

Seit Samstag sind wir in Daressalaam (kurz Dar).
Morgen brechen wir Maedls um 5.30 Uhr (in der Frueh) in den Sueden auf, genauer gesagt nach Masasi. DIe Busfahrt dorthin dauert angeblich 9h. Eh nur. Auf einem Abschnitt von 60km soll es (noch) keine befestigte Strasse geben (also kein Asphalt oder so) und es braucht ueber 2h um dieses kurze Stueckchen yurueck zu legen. Es wir ein Abenteuer!
In Masasi werden wir dann noch ein paar Tage verbringen, die Gemeinschaft Vorort kennen lernen, F. Lazarus (Chef der Salvatorianer in Tansania) begruessen und die "Grossstadt" erkunden. Danach werden wir uns dann so endgueltig trennen und in unsere Einsatzorte und Gemeinschaften fahren. Ich werde in die 20km von Masasi entfernte Ortschaft Lukuledi entschwinden, Verena nach Lupaso, das auch ca. 20 km von Masasi entfernt ist, nur halt in die andere Richtung und Miriam wird sich 5h, ca. 200km von uns entfernen nach Nandembo.
Ich freue mich schon sehr auf die bevorstehende Zeit! Dann werde ich endlich nur mehr Kiswahili reden koennen/muessen und das oertliche Leben erfahren duerfen. Aber so wie ich die Menschen bis jetzt kennen gelernt habe, wird das alles ueberhaupt kein Problem. Sie sind so offen, herzlich, hilfsbereit - da mache ich mir keine Sorgen :-)

Die vergangenen Tage in Dar haben wir damit verbracht die letzten Dinge vor dem grossen Aufbruch zu erledigen, wie z.B. Haarshampoo kaufen, Taschentuecher, Deo war auch dabei :-) und den Bankomaten haben wir auch gepluendert. Wenn 4 Europaer (besonders 4 MaZler) bei so einem Ding anstehen, kann es schon mal passieren, dass danach kein Geld mehr vorhanden ist :-)

Und jetzt noch was zum neidisch werden: Am Sonntag sind wir nach der Messe mit Br. Bogdan ans Meer (in Daressalaam wohlgemerkt) gefahren. Es war das erste Mal fuer uns hier in Tansania und ueberhaupt am indischen Ozean. Es war einfach atemberaubend! (einige Fotos gibt es in meiner Fotogalerie)
Genauso stelle ich mir das Leben nach dem Tod vor. Eine Tuer, die aufgeht und dann dieses Panorama! Ich setze meinen Fuss in den warmen Sand, erblicke Menschen, die mir lieb sind, gehe ins Wasser und bin ueberrascht wie warm es ist. Ich bin im Paradies angekommen!
Wir MaZler haben uns dann auch im Sand verewigt:
Es war ein ganz ein toller Tag und vorallem es war Sonntag! Bei solchen Anblicken kommt der Lobpreis ganz von alleine! Es war echt gut und wichtig mal zu relaxen nach den 4 Wochen Sprachkurs. Endlich mal keine Grammatik bueffeln, keine Vokabeln lernen, keine Hausuebungen machen,... sondern Kraft tanken fuer die naechsten Aufgaben, die auf uns warten.
Dabei sollte ich erwaehnen, dass wir nirgendwohin speziell hingefahren sind, sondern einfach an den Standardstrand in Dar. Dh. vergleichbar mit einem Ausflug auf den Kahlenberg in Wien.

Samstag, 12. September 2009

It's time to say good bye - Kwa heri!

Vier Wochen Sprachkurs sind nun vorbei und das bedeutet auch, dass sich unsere Zeit in Morogoro, in der Sprachschule, mit den Menschen hier, dem Ende neigt.
In ein paar Stunden werden wir (vier MaZler) mit dem Bus nach Daressalaam aufbrechen und dort ein paar Tage verbringen, um die letzten wichtigen Dinge vor unserem grossen Aufbruch in den Sueden zu erledigen.
Der Abschied hier macht mich ein wenig traurig. Es war eine wunderschoene Zeit hier, wir haben neue Menschen in unser Herz geschlossen, haben eine ganz neue Sprache (kennen) gelernt, haben unsere ersten Erfahrungen mit der Kultur gemacht und sind auch als MaZler untereinander zusammengewachsen.
Es war eine sehr wichtige Zeit hier fuer uns. Wir hatten Zeit in Tansania anzukommen, uns zu aklimatisieren, uns vorzubereiten fuer die weiteren Monate...
Ab naechster Woche werde ich dann alleine (dh. ohne meine anderen MaZler) in Lukuledi mit den Schwestern leben. Kiswahili wird meine main language werden und ein ganz neuer Abschnitt meines Aufenthaltes wird beginnen. Ich freue mich schon sehr darauf und doch weiss ich auch, dass es eine Herausforderung werden wird.
Bis jetzt kann ich sagen, dass das Leben in der Mission bzw. als Missionarin einfach grossartig ist. Mir taugts voll und ich merke, dass es ein richtiger Schritt war hierher zu kommen.
Es erfuellt mein Herz mit den Menschen hier zu reden, ihre Kultur kennen zu lernen, ihre Sicht der Dinge zu erfahren und einen Einblick in ihre verborgenen Schaetze zu bekommen. Eine Bereicherung fuers Leben.
Die Sprachschule in der wir hier waren, gehoert zur Lutheranischen Kirche in Tansania und so hatte ich einige Gelegenheiten eine oekumensiche Perspektive zur Situation hier in Tansania zu bekommen.
...ach, die Menschen sind alle so offen hier :-)

Dienstag, 8. September 2009

Unser Trip to Mikumi

Oftmals gilt: Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Und im Falle unseres Trips in den Mikumi National Park trifft das ganz sicher zu!
Es war großartig! Ein paar Bilder gibt es zu sehen in meiner Fotogalerie (Link auf der rechten Seite meines Blogs).
P. Marek holte uns um 6.30 Uhr (in der Früh wohlgemerkt) ab und wir fuhren gemeinsam Richtung Mikumi.
Aus dem Auto, hinter Fensterscheiben sitzend, wirkte die Landschaft anfangs so irreal, als ob ich mir im Traum einen Afrikafilm anschauen würde. Doch mit der Zeit merkte ich, dass die Bilder echt waren, ich mitten in diesem Film war ohne zu träumen.
Wohin wir blickten sahen wir Weite geschmückt mit hiesigen Bäumen und Sträuchern. Die Eindrücke waren echt. Trotz der Uhrzeit träumte ich nicht.
Umso näher wir dem Eingang zum Mikumi National Park kamen, umso mehr Tiere querten unseren Weg. (Dazu gibt es ein großartiges Bild in meinem Webalbum - eine Giraffe mitten auf der Straße...)
Wir staunten über unsere erste Antilope und konnten gar nicht aufhören Bilder zu machen, bis uns dann auch noch Elefanten, Giraffen, Zebras, Affen, usw. über den Weg liefen... umso mehr wir sahen, umso wählerischer wurden wir. Mit der Zeit schaffte es nicht mehr jedes Tier in unseren Digicams verewigt zu werden :-)
Im Mikumi National Park fuhren wir mit einem ortskundigen Führer durch den Park. Er führte uns zu Wasserquellen, wo wir Hippos und Krokodile sahen und erzählte uns einiges über die Tiere und ihr Leben.
Zum Abschluss besuchten wir noch einen Schlangenpark... sie hatten dort nur Giftschlangen zum Anschauen und ob das so gut war, bin i ma net so sicher... brrr... da kann einem schon ganz anders werden und vor allem gilt eines zu bedenken: Wenn wir uns solche Schlangen im Haus des Meeres in Wien anschauen, ist es ja ganz nett, wenn dort beim Herkunftsort Tansania/Ostafrika angegeben ist, aber wenn man sich dann selbst in Tansania befindet und als Herkunftsland Tansania geschrieben steht... wie heißt es doch so schön: an unseren Grenzen dürfen wir wachsen...

Alles in allem ein großartiges Erlebnis! Und ich kann sagen, dass die Bilder, die man im Internet z.T. Afrika findet absolut der Realität entsprechen. Die Landschaft ist wirklich so wunderschön!

Am Abend waren dann einige (ich zähle mich dazu) noch in der Stadt auf einem Biertschi (oder zwei). Ein gemütlicher Ausklang zu einem wunderschönen Tag.

Freitag, 4. September 2009

Getting more and more passive each day :-)

Die dritte Woche unseres Kiswahili-Sprachkurses haben wir heute erfolgreich hinter uns gebracht. Was gibt es zu berichten?

Wir nähern uns langsam dem Ende unseres Aufenthaltes in Morogoro. Nächste Woche ist unser Sprachkurs zu Ende und dann geht es ab in unsere Gemeinschaften und zwar diesmal alleine. Unsere Wege werden sich trennen und eine neue Etappe unseres Aufenthaltes hier in Tansania wird beginnnen. Wir werden selbstverständlich Kontakt untereinander halten, aber die Gemeinschaft, die wir hier in der Sprachschule gemeinsam gehabt haben, werden wir in unseren neuen Wohnorten nicht mehr haben. Dann werden wir angewiesen sein auf jedes Wort Kiswahili, welches wir in den letzten Wochen gelernt haben...

Diese Woche stand (sprachtechnisch) ganz im Zeichen des Passivs und der verschiedenen wilden Tiere (vielleicht um zu wissen, was es bedeutet "gefressen zu werden"... naja... lieber nicht zuviel darüber nachdenken...)
Im Zuge dieser Einheiten hat uns Chuma auch über the way of tanzanian culture berichtet and how important it is to understand that this culture is passive. Genaueres dazu wird er uns noch nächste Woche in einer unserer culture lessons erzählen.
Durch das ganze Englisch reden hier, merke ich, dass es mittlerweile leichter wäre etwas auf Englisch zu schreiben oder zu erklären als auf deutsch...

Die Abende verbrachten wir lazy mit Filmschaun, Lesen,... aber auch einmal mit Bier und Bier...
Getting passive more and more... getting more and more into Tanzanian culture :-)

Noch etwas ist mir aufgefallen:
Öfters habe ich back home die Aussage gehört, dass der Lebensrythmus (hier bezogen auf das Schlafengeh- und Aufstehverhalten) von den Lebensbedingungen abhängt, dh. wenn ich einfach weniger zu tun hätte bzw. früher schlafen gehen würde (und das über einen längeren Zeitraum), dann würde ich automatisch (quasi wie von selbst) ein anderer Mensch (d.h. ein Morgenmensch) werden. Tja,... mittlerweile kann ich sagen: so a Bledsinn! Hier sind theoretisch die perfekten Bedingungen, um solche Veränderungen eintreten zu lassen und trotdem zfunktioniert es gar nicht. Der Tag endet hier mit dem Abendessen (dh. 19 Uhr) und danach habe ich nichts zu arbeiten und könnte so jeden Tag um 21 Uhr schlafen gehen, aber am Abend kommen meine ganzen geistigen Kräfte (denn ich bin nun mal ein Nachtmensch, der am Abend/in der Nacht die höchste Produktivität vorweist) und ich könnte denken/arbeiten ohne Ende. Leider habe ich hier nichts zu tun und so vertreibe ich mir die Zeit mit Lesen und Lesen und... bis es für meinen Körper spät genug wird, um zur Ruhe zu gehen.
So, diese Erkenntnis wollte ich geteilt haben! Manche Dinge kann man einfach nicht ändern.

Zum Schluss noch etwas um (brechtigterweise) neidisch zu werden :-)
Morgen fahren wir mit P. Marek zum Mikumi National Park! Bericht wird folgen und Fotos hoffentlich auch!

Montag, 31. August 2009

Mein neuer Mitbewohner

Seit heute habe ich einen neuen Mitbewohner (der ueber einen Zentimeter gross ist, alles andere habe ich aufgehoert zu zaehlen). Es handelt sich um einen ein paar Zentimeter langen Gecko, der den kurz offenen Tuerspalt genuetzt hatte um in mein Dmizil einzudringen. Jetzt leben wir zu zweit. Es gibt nicht viele Zusammenlebensregeln (man sieht, ich bin nicht sehr kompliziert), AUSSER dass er nicht unter mein Moskitonetz darf! Alles andere ist mir wurscht. Fuer alle Insider unter den Lesern meines Blogs: Die Heuschrecke im Sommer in meinem Zimmer hat mich schon abgehaertet :-D
News von der neuen WG werden folgen.

Wochenende und mehr

Mittlerweile schon das dritte Wochende in Afrika. Bald werde ich aufhoeren so genau mitzuzaehlen, aber wenn man am Anfang ist, ist man halt am Anfang...
Am Samstag Vormittag besuchten die Maedls und ich the City of Morogoro. Wir hatten keinen konkreten Plan was wir dort genau tun wollten, ausser halt mal a bisal shoppen gehen und das bedeutet in Morogoro den "Supermarkt" zu besuchen. Der Laden heisst zwar Supermarkt, erinnert aber mehr an einen kleinen und schlecht ausgestatteten Kreisler bei uns in Oesterreich. Aber es ist das einzige Geschaeft dieser Art hier in der Gegend. Also marschierten wir mal dorthin. Danach verschlug es uns noch auf den oertlichen Markt, wo man ungefaehr alles kaufen kann was man gar nicht glaubt, dass man kaufen koennte (gebraucht und ungebraucht)... des oefteren hoerten wir beim Vorbeigehen den Ruf "Mzungu" was soviel bedeutet wie Europaeer oder auch Weisser. Es ist schon ein komisches Gefuehl bzw. eine neue Erfahrung wegen seiner Hautfarbe komisch angeschaut zu werden. Die Blicke sind nicht negativ (bzw. der Grossteil ist es nicht), aber sie begleiten einen auf Schritt und Tritt. Und ich muss sagen: es ist gar nicht leicht damit umzugehen.

Am Abend ging es ab in die Stadt. Anfangs zu Buschbars und dann noch ab in einen "Club". Das war eine Erfahrung fuer sich :-) Ein Tanzclub in Morogoro... irgendwann spaet in der Nacht (oder doch schon in der Frueh) waren wir dann auch mal zu Hause... das war eine willkommene Abwechslung zu der ganzen Herumsitzerei in der Sprachschule. To be continued.

Am naechsten Tag ging es in der Frueh in den Nachbarort Mikese, um einen Freund von mir zu besuchen, der dort gerade weilt. Verena erklaerte sich solidarisch und kam mit. Wir fuhren alleine (=ohne einen unserer Lehrer) mit einem Daladala (=kleiner VW Bus mit unbegrenzter Anzahl an Sitzmoeglichkeiten). Wir managten, dass so ein Daladala anhielt, stiegen ein und verhandelten unseren Fahrpreis, denn als Mzungu werden die Preise immer etwas hoeher angesetzt. Ich musste die ganze Fahrt lachen, denn ganz vorne sassen ein paar Haendl (=Huenchen) mit uns im Bus, versuchten loszufliegen, wurden aber festgehalten, gaben komische Laute von sich, wir sassen zusammengequetscht hinten,.... also wenn das nicht lustig ist...
In Mikese holte uns Udo ab, fuehrte uns zu seiner Kirche und Gemeinschaft (=Integrierte Gemeinde). Dort feierten wir die Messe, ganz auf african tanzanian style, waren zum Mittagessen eingeladen, bekamen eine persoenliche Fuehrung ueber das ganze Areal und wurden dann sogar nach Hause chauffiert. Die Intergrierte Gemeinde betreibt in Mikese neben der Pfarre auch einen Kintergarten und eine Grundschule. Sehr schoen!

Alles in allem war das mein Wochenende in Morogoro :-) voll neuer Eindruecke und Erfahrungen, bewegt, lustig und ein Abenteuer.

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