AFRIKA

Samstag, 24. Oktober 2009

Wird man aelter auch wenn im Bush die Torte nicht brennt?

Ich hatte Geburtstag, zum ersten Mal in Afrika (ja, wer haette das gedacht..), noch nie vorher bei solch hohen Temperaturen, dafuer umgeben von heranreifenden Mangos, mitten im Bush und doch ausgestattet mit einer elektrischen Brieftaube (wenn Strom da ist, kann man sie sogar aufladen): dem HANDY!
Und das Interessante: ich feierte zweimal Purzeltag :-)
Ich fang einmal mit meinem biologischen an. Dieser Tag Stand ganz im Zeichen von Europa (dh. der virtuellen Kommunikation per Brieftaube) und des Gebetes.
Ich befand mich in Lukuledi, weeeeit weg vom Internet. Doch mein Handy klingelte und blinkte unentwegt (naja, fast :-)), SMS trudelten ein, Familie und Freunde riefen an... wollten wissen wie es geht und natuerlich ihre Glueckwuensche uebermitteln.
An dieser Stelle moechte ich von ganzem Herzen DANKE dafuer sagen!!!! Wenn man wenig Unterhaltung (in seinen Muttersprachen) hat, Schokolade nur noch in Traeumen vorhanden ist, von Gummibaerchen hier noch nie jemand etwas gehoert hat und man am Abend nicht einmal fortgehen kann, um sich sonst wie zu berauschen... Internet ein Luxus sondergleichen ist, tja, dann freut man sich ueber jeden Kontakt mit der Aussenwelt!
Also, vielen, vielen lieben Dank!
Die Zeit in der sich meine Brieftaube ausruhte, nutzte ich fuers Gebet. Ich geniesse es immer sehr am NM in die Kirche zu gehen, den Rosenkranz zu beten, in der Stille zu verharren, die Schrift zu betrachten, mit Jesus mein Leben durchzudiskutieren, ihm mal wieder zu erklaeren was er zu tun hat... :-)
An diesem Tag war ich jedoch einfach nur dankbar. Dankbar fuer mein Leben, meine Moeglichkeiten, Seine Liebe zu mir und vorallem fuer die Gnade Ihn und Seine Naehe spueren zu duerfen.

Am Tag danach folgte der "day after" bzw. der gemeinschaftliche Geburtstag.
Verena ueberraschte mich am Vormittag mit ihrem "Ueberraschungsbesuch" :-)) Ich zeigte ihr Lukuledi, meinen Arbeitsplatz, die Wassernot und am NM gestalteten wir gemeinsam meine English-lesson (an dieser Stelle moechte ich von einer, fuer mich wunderschoenen, Begebung erzaehlen. Vor der besagten Englisch-Stunde kam einer meiner Schueler alleine auf mich zu und fragte mich seit wann ich denn Englisch lerne und erzaehlte mir, dass er das total bewundert, dass ich nach so kurzer Zeit schon zo gut Kiswahili spreche und ob ich glaube, dass er auch mal so gut Englisch sprechen werde koenne. Ich sagte ihm, dass ich das sehr wohl glaube, wenn er lernt und vorallem redet! Er versicherte mir, dass er das tun moechte und er fragte mich, ob ich mit ihm mehr Englisch reden kann und ihm beim Lernen helfen kann, denn er moechte unbedingt Englisch lernen und er hat ja nur das eine Jahr, weil ich ja dann weg bin. Er moechte naemlich mal einen guten Job haben und auch mal aus dem Land raus... er moechte was erreichen. Das sind so Momente, die einem Menschen/Lehrer einfach nur Kraft schenken!)

Hier ein paar Fotos von dieser besagten Englisch-Stunde
Und hier ein Foto mit ein paar von meinen Schuelern

Am Abend feierten wir dann bei den Bruedern, mit Abendessen, einem Biertschi UND dem selbstgemachten Kuchen von der Verena (mit Schokostuecken!!!!!).
Br. Anthon, der mich fuettert, wie es in Tanzania ein Brauch ist (an Festen)

Jetzt koennte sich die Frage stellen: Was macht denn eigentlich den Geburtstag zum Geburtstag? Das biologische Datum (und der von europaeischen Anrufen gepaegte Tag) oder die Feier im Bush (im tanzanischen Sil)?
Die Antwort auf die Frage koennte verherende Folgen fuer das Sternzeichen und somit Leben haben. Aus einer Waage koennte schnell ein Skorpion werden und welche Folgen das haette...ojeoje...
Aber GOTTSEIDANK sind wir Christen von dieser Derterminiertheit unseres Lebens (wieviel wuerde doch nur vom Tag unserer Geburt abhaengen?! bei manchen Horoskop-Fans habe ich das Gefuehl, dass von diesem einen Moment der Geburt mehr an Charakter und Gesundheit abhaengt als von der ganzen genetischen Veranlagung des Menschen, ganz zu schweigen von seinen vielen Lebensjahren...) befreit! Denn wir folgen einem anderen Stern :-)
Von dem es heisst: Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater ausser durch mich. (Joh 14,6)
Und Gottseidank steht dieser Weg jedem offen, unabhaengig von allen moeglichen und unmoeglichen Aszendenten, egal wann und wo er geboren ist, wer seine Eltern sind, welcher Kultur er angehoert, welche Talente er hat, wie lange er lebt,...
Das Ziel ist dasselbe doch der Weg gestaltet sich so einzigartig wie jeder Mensch von Gott geschaffen wurde! Denn der Weg ist die persoenliche und lebendige Beziehung des Menschen zu Christus. Und das schoene an einem jeden Weg: man weiss nie was morgen auf einen wartet, muss sich darauf konzentrieren im jetztigen Moment nicht zu stolpern und darf in aller Freiheit darauf vertrauen am Ende das Ziel zu erreichen.

Schon krass, dass einigen Menschen die Determiniertheit ihres Lebens mehr Halt gibt, als die liebende Hand Gottes, die uns seit anbeginn unserer Zeit traegt.

Von der Unmoeglichkeit jemanden an seinem Geburtstag zu ueberraschen...

Im Land der Sonne und jeden Tag zunehmenden Hitze, wo keine Hektik herrscht, man noch Zeit hat fuereinander,...usw. musste ich feststellen, dass es ein Ding der UNMOEGLICHKEIT ist jemanden an seinem Geburtstag zu ueberraschen, denn dazu braeuchte es doch ein wenig vom Zauberwort "Planung"... (eine klitzekleine Brise wuerde schon genuegen!)

Zuerst wollte ich ja Verena an ihrem Geburtstag in Lupaso durch einen Besuch ueberraschen, mit ihr gemeinsam dort feiern und anschliessend mit ihr nach Mtwara ans Meer fahren - soweit mein Plan. Doch da das komplizierter und unplanbarer war als zuerst angenommen, musste ich Verena zwangslaeufig in meine Plaene einweihen und "geplant" zu ihr kommen, um dann in letzter Stunde alle Plaene ueber Bord zu werden und die Feier ganz spontan (innerhalb einer Stunde) nach Masasi zu verlegen, weil die Anreise nach Mtwara sich doch ganz anders ergab als zuerst angenommen. So viel zu Teil 1 der Geschichte.

Teil 2 betrifft meine Geburtstagsueberraschung und hat doch sehr viele allzubekannte Parallen...
Wo soll ich bloss anfangen... ich werde es einmal chronologisch versuchen...
Mein Geburtstag fiel auf einen Donnerstag. Am Montag wollten wir (Verena+ich) Richtung Dar aufbrechen, da wir von hoechster Stelle (=F. Lazarus) zur Diakonenweihe in Morogoro eingeladen wurden und uns so ein einmaliges Ereignis nicht entgehen lassen wollten. Also, Geburtstag am Donnerstag, Abfahrt von Masasi nach Dar am Montag. Verena hatte den tollen Plan mich am Fr in Lukuledi zu besuchen und zu ueberraschen. Sie informierte meine Schwestern und Brueder ueber ihren Besuch und irgendwie wusste ich auch nichts davon, ausser dass ich sehr stutzig wurde als ich im Gaestezimmer der Brueder ploetzlich frische Blumen stehen sah (die ich in Tansania, ausser auf Straeuchern und Baeumen, noch nie IN einem Gebaeude gesehen hatte) und br. Evance mir am Mittwoch eine Geburtstags-sms schickte :-)
Am Donnerstag am Abend versuchte ich nochmal die Reisedetails fuer Morogoro mit unserer Chefin (=Sr. Elice) abzuklaeren und erfuhr, dass die Abfahrt verschoben wurde, hoechstwahrscheinlich auf Dienstag. Sofort schrieb ich Verena, denn wir hatten ja beide geplant am Samstag nach Masasi zu kommen und irgendwie schienen diese Plaene etwas gefaehrdet. Doch Verenas "Plaene" brachte der ganze "spontane" Umschwung noch mehr durcheinander.. Sie rief mich zurueck, gestand mir ihre Ueberraschungsideen und wir suchten zu zweit nach einer Strategie. Da aber Feste gefeiert werden muessen wie sie fallen (oder wie man sie fallen laesst) beschlossen wir die bereits "geplante" Feier nicht zu verschieben und uns alles weitere dann "spontan" zu ueberlegen :-D

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Abkuehlung am Wochenende

Ich weiss, dass sich die Temperaturen in Oesterreich eher Richtung null bewegen und ich bin mir bewusst, dass Berichte, wie der folgende, eventuell etwas aggressive Stimmungen bei den Lesern "dahoam" verursachen koennten, aber ich fuehle mich nun mal der Wahrheit bei der Berichterstattung verpflichtet...

Also, am Tag nach Verenas Geburtstag ergab sich die Moeglichkeit fuer uns nach Mtwara zu fahren, denn ein Missionar aus England, der mehrere Jahrzehnte in Chingulungulu gewirkt hatte, kam zu Besuch und sollte vom Flughafen abgeholt werden.
Mtwara liegt ca. 180km oestlich von Masasi direkt am Meer. Die Benediktiner, die so ungefaehr das geistliche Zentrum im Sueden Tansanias darstellen, haben dort neben ihrem Kloster auch ein Gaestehaus und wir beschlossen diesem einmal einen Besuch abzustatten. Wir waren einfach ueberwaeltigt!! Das Haus direkt am Meer und in diesem Fall wirklich direkt (nicht wie in so manchen Urlaubsprospekten wo das direkt am Meer sich dann in der naechsten Ortschaft befindet, die fast direkt am Meer ist und wenn der Berg nicht waere auch direkten Sichkontakt haette...)!
Also von der Haustuer bis zum Wasser ca. 10m, vom Wohnzimmer Blick auf den indischen Ozean... keine Menschen, einsame Straende,...

Also rechts "unser" Haus, links das Meer
Blick von der Haustuer

Was unser Herz auch noch erfreute war die Tatsache, dass wir hier (endlich) fuer uns alleine Kochen konnten! Endlich konnten wir dem Maesten fuer ein Wochenende entkommen und ohne Oel kochen (und auch mal eine Mahlzeit entfallen lassen). Wie herrlich!
Dank dem naheliegenden Shop kompensierten wir dann unsere Oel-/Fettersparnis beim Kochen mit Schokolade. Endlich wieder einmal Schokolade! Und endlich ein Geschaeft mit Schokolade! und Milch! Wir tranken Milchkaffee ohne Ende... begleitet von einem Schokoriegel oder zwei...

Fruehstueck mit MILCH!
Danach gingen wir Schnorcheln, badeten in der Sonne und das Wichtigste: erfreuten uns gegenseitig der deutschen Sprache! Tja,... manche Dinge gehen einem ja doch ab :-)
Mit anderen Worten: wir genossen das Wochenende in vollen Zuegen und freuten uns ueber die Abkuehlung, denn in unseren Projektorten wird es nur heisser von Tag zu Tag.

Happy Birthday!

Nein, es handelt sich hierbei nicht um meinen Geburtstag... fuer den ist es ja noch ein wenig zu frueh (wie sicher alle wissen). Aber Verena feierte, als erste von uns Maz, am 10.10. ihren Purzeltag! So langsam kommen die ersten Feiertage, an denen wir merken, dass wir nicht zu Hause im gewohnten Umfeld sind...
Verena feierte ihren 20. Geburtstag, weit weg von Familie, Freunden,... und doch nicht alleine :-)
Wir (dh. sie und ich) trafen uns am Samstag in Masasi (ich kam von Lukuledi und sie von Lupaso) um dieses Grossereignis gemeinsam zu begehen. Als "dada mkubwa" fuehlte ich mich da etwas verantwortlich fuer meine "dada mdogo" :-)
Wir liessen es uns so richtig gut gehen mit ein paar Stunden Internet (was fuer ein Luxus fuer uns...) und einem ausgediegenen Abendessen bei den Schwestern (um Komplikationen zu vermeiden... das erzaehl ich mal privat, denn das wuerde den Rahmen hier sprengen, aber Schwestern und Brueder sind manchmal eine komplizierte und zumal auch explosive Mischung... ;-))
Es gab Geschenke fuer Verena, tolles Essen, sogar Wein und das Beste: EIS!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wir glaubten es selbst kaum! Koestliches Vanilleeis - da schlug mein Herz hoeher und hoeher! Geburtstag muss man halt haben...
Alles in allem ein toller Abend! Viel Freude und Geschenke!
ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!!!!!

Samstag, 10. Oktober 2009

Ohne Wasser geht gar nichts

Wasser ist die Lebensgrundlage schlechthin, das weiss jeder. Doch was machen, wenn es fehlt?
Die Lehrschule der Brueder braucht Wasser und das ganz dringend. Bis jetzt muessen die Schueler das Wasser taeglich von weit her in Kuebeln holen, zum Trinken, Waschen,... und die Qualitatet ist nicht gerade nicht die Beste, wodurch sie oft krank sind, nicht am Unterricht teilnehmen koennen,...
Aus diesem Grund hat br. Evance beschlossen ein Projekt fuer einen Brunnen auf die Beine zu stellen. Dadurch koennen sie mehr Schueler aufnehmen und sie haben bessere gesundheitliche Vorraussetzungen. Schon traurig zu sehen, woran Schulbildung scheitern kann...

Es gilt zunaechst einmal einen Projektentwurf zu machen und damit einen Antrag bei versch. Stellen auf FInanzierung zu stellen. Ich versuche die Brueder dabei mit meinem Wissen zu unterstuetzen und helfe bei der Erstellung und (techn.) richtigen Formulierung des Antrags. Es braeuchte hier so viele helfende Haende... und dabei genugt schon so wenig...
Hilfe ist hier sehr willkommen! (wer hat Lust?)

Kimakuwa

Nein, es handelt sich hierbei nicht um etwas zu Essen...
Es ist die Sprache des Stammes der Makuwa, der im Sueden von Tansania (und Mosambik) sehr verbreitet ist und sie stellt mein neues Hobby in Lukuledi dar :-)
In der Dispensary habe ich angefangen diese Sprache (etwas) zu lernen, denn wir hatten eine Patientin namens Hawa, die bei uns stationaer behandelt wurde, wegen ihren schlimmen Verbrennungen (ich hab schon mal ueber sie geschrieben). Ihr Mann war bei ihr jeden Tag (uebrigens ist das sehr bewundernswert!). Beide sprachen kein Englisch, waren aber sehr kommunikativ, der Mann mehr weil nicht verletzt und keine Schmerzen. Anfangs hatte ich Kiswahili mit ihnen gesprochen, doch dann erklaerte mir Hawas Mann, dass er Makuwa ist und fing an mir seine Sprache beizubringen, die im Sueden des Landes doch sehr verbreitet ist (neben Kiswahili natuerlich). Die Sprache ist im Vergleich zu Kiswahili wirklich schwierig. Allein die Aussprache ist eine wahre Herausforderung... Aber da meine Lernversuche unsere Patienten in schallendes Gelachter versetzten, probierte ich es immer wieder - wenigsten hatten sie so was zum Lachen...
Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, als ob ich hier noch weitere Sprachen lernen wuerde... nein nein, Kiswahili ist genug! Meine Kimakuwa-Kenntnisse beschrenken sich auf die Begruessung und die ersten Saetze danach. Das wars und reicht auch aus, denn es war schwierig genug ueberhaupt so weit zu kommen...
Aber die Menschen freuen sich so sehr, wenn jemand wie ich (eine weisse Europaerin) wenigsten einen Satz in "ihrer" Sprache sagen kann, es macht sie stolz und erzeugt gleich eine ganz andere Atmospaehre des Willkommenseins. Tja... es stimmt... die Sprache ist wirklich ser Schluessel zu den Menschen!

eine neue (temporaere) Berufung

Seit einer Woche unterrichte ich jetzt Englisch in derBerufsschule, die von den SDS-Bruedern gefuehrt wird. Meine Schueler sind +/- 16 jaehrige (=hochpubertierende) Lehrlinge in der Ausbidlung zum Automechaniker, Zimmermann bzw. auch einige Maedls von der Naeherinnenausblidung. Mit anderen Worten: eine lustige kleine (=ca. 20 Schueler) Gruppe.
Bildung ist ein wichtiger Schluessel zu einem besseren Leben - ganz besonders hier. Die Schule der Brueder, wo die Schueler auch wohnen, ist eine ganz wichtige Einrichtung in diesem Zusammenhang, denn sie ermoeglicht das Erlernen eines Handwerks und somit das Stehen auf eigenen Beinen.
Den Bruedern fehlt ea auch ungefaehr an allem, am meisten an sauberem Wasser fuer die Schueler (zum Trinken), an Lehrern und Bruedern (sie sind momentan nur zu weit hier: br. Evance und br. Anthony), wie immer auch Geld fuer oben genanntes...
Die Schueler muessen ihre Lehrabschlusspruefung auf Englisch absolvieren (alle wichtigen Pruefung sind in Tz auf Englisch) und somit ist die Kenntnis dieser Sprache unumgaenglich und ganz allgemein sind Kenntnisse von Sprachen der Schluessel zur Welt und natuerlich ganz besonders Englisch - die Weltsprache schlechthin.
Und so werde ich einen Schwerpunkt auf technisches Englisch legen duerfen. Ist schon ganz lustig fuer mich all das Wissenaus meinem ersten Studium wieder entpacken zu duerfen... Maschinenteile auf Englisch, ihre FUnktionsweise, hinzukommend diverse Berechnungen.... - es macht Spass!
E-Buecher gibt es hier keine, ich hab auch keine mitgenommen und so darf (=muss) ich mir den Lehrplan selbst ueberlegen.
Ich bin also zur Lehrerin geworden :-)
Drei Mal die Woche, so ca. 1 bis 1 1/2 Stunden. Wer haette das gedacht, dass ICH mal Sprachen unterrichten wuerde... ich denke jedoch, dass es sich hierbei nur um eine befristete (=temporaere) Berufung handelt. Aber wie schon gesagt, Bildung ist der Schluessel zu einem besseren Leben und so macht es mir grosse Freude mit den Kids etwas Sinnvolles zu tun und sie sind ungemein froh darueber. Und ihre Freude ist der groesste Lohn!

eine lokale Bergbesteigung

An jenem bereits vorher erwaenhnten Sonntag, nach unserem Trip nach Chungulungulu, bestiegen wir mit Fr. Lazarus den lokalen Berg in Masasi.
Es war eine schoene Wanderung mit atemberaubenden Aussichten, grosser Hitze (obwohl am Nachmittag), interessanten Gespraechen und toller Gemeinschaft. Mit anderen Worten ein genialer Sonntag!

Auf dem Weg nach oben

Das ersehnte Gipfelkreuz

und die atemberaubende Aussicht

Bush-road approved

Ich bin nun schon seit einigen Wochen in Lukuledi. Ueber die Umgebung und mein Arbeitsumfeld habe ich bereits berichtet. Es ist schwer wirklich etwas Neues zu schreiben, denn jetzt ist es angesagt das Leben hier einfach (mit) zu leben und das ist nicht immer spannend. sondern alltaeglich. Aber vielleicht kann ich von ein paar netten Episoden/Anekdoten berichten...

An einem Sonntag fuhren wir Maedls (wir waren alle grad in Masasi) mit Fr. Lazarus (fuer alle, die meinen Blog nicht so ganz verfolgt haben: er ist der Chef der SDS in Tansania) nach Chingulungulu. Schon der Name der Ortschaft versprach, dass es eine lustige Unternehmung werden wuerde...
Bereits im Vorhinein sagte uns Lazarus, dass es sich um eine Fahrt in den Bush handelte und wenn er Bush sagt, dann bedeutet das absolute Pampa (because Lukuledi is a village according to him). Es handelt sich dabei um eine Outstation der SDS und er wollte dort am Sonntag die Messe feiern.
Um 5 Uhr in der Frueh gings los, um rechtzeitig zur Fruehmesse dort zu sein (die glaub ich, um 7 oder so anfing und der Ort "nur" 40km entfernt war...). Wir stiegen ins Auto ein, Lazarus legte eine Kassette mit flotter amerikanischer Country-Musik ein und los ging's. Ich konnte mir mein Lachen fast nicht verkneifen und, drehte mich zu den Maedls nach hinten um und vernahm auch ihren uebergrossen Grinser. Country-Musik in einem Toyota Lancruiser, in einer Lautstaerke, dass man nicht einmal mehr die Fahrzeuggeraeusche vernehmen konnte, bei einer Fahrt mitten durch den afrikanischen Bush, mit einem Tansanier hinterm Steuer,...
Nach ein paar km bogen wir von der "Hauptsrasse" ab und Lazarus stimmte uns auf die Weiterfahrt ein: and now... we will start to dance... und das taten wir auch tatsaechlich. Ich stellte fest, dass ich in Zukunft nur mehr BH's kaufen wuerde die "african bush-road approved" sind, denn kein Laufen, Aerobic,... dieser Welt fordert einen BH so heraus wie diese Autofahrt.
Ich mit Fr. Lazarus vor seinem Auto (ich liebe es!), unter einem Mangobaum!!!

Hab ich schon mal erwaehnt, dass sicher an die 90% aller Autos in Tansania Gelaendeautos sind? Und das hat auch seinen berechtigten guten Grund. Und ungefaehr 70-80% aller Autos der Marke Toyota angehoeren? Der Rest Landrover (und gaaanz vereinzelt vielleicht auch noch was anderes. Warum das so ist, ist fuer mich noch unklar, aber es laesst die Frage nach Markenmonopolbildung aufkommen...

Zurueck zu Chingulungulu. Wir feierten dort die Messe und wir (weisse) Maedls waren die Attraktion schlechthin. Wie ist das ueberhaupt moeglich, dass ein Mensch weisse Haut hat?!?... hoerten wir die Kinder fragen... da sieht man doch wieviel vom eignen Standpunkt abhaengt....

Auf unserem Weg zurueck kamen wir doch tatsaechlich am "Airport" in Masasi vorbei...

Weitere Fotos in meiner Fotogalerie :-)

Dienstag, 29. September 2009

My new workplace: Dispensary

Mein neues (Haupt-) Arbeitsfeld fuer das kommende Jahr ist die Dispensary in Lukuledi. Gleich am Tag nach meiner Ankunft durfte ich sie und die Menschen, die dort arbeiten kennen lernen. Sr. Zenobia arbeitet dort als "Doctor", was aber nicht mit einem Arzt bei uns gleichzusetzen ist. Es gibt in Tansania mehere Abstufungen von "doctors". Sie ist eher eine sehr gut ausgebildete Krankenschwester. Aber so ganz durchblickt habe ich das System hier auch noch nicht. Sie ist meine Chefin, Ansprechperson und ein Mensch mit dem ich wirklich sehr viel Gaudi hier habe. Ich hab sie gern :-)
Die Raeumlichkeiten der Dispensary sind fuer die Verhaeltnisse hier, glaub ich, sehr gut. Aber kein Vergleich mit Oesterreich. Die Bilder sprechen fuer sich.

Als ich das Labor gesehen hatte, musste ich mal schlucken... vielleicht liegt das daran, dass ich selbst mal im Labor gearbeitet habe und etwas andere Bedingungen gewohnt war...naja.

Alles ist sehr einfach und es fehlt auch an allem. An Geld fuer Ausruestung, Medikamente und natuerlich auch an Personal. Die Menschen sind froh eine helfende Hand mehr zu haben.
Mein Aufgabengebiet umfasst die Medikamentenausgabe, dh. die Medikamente zusammenstellen und sie den Patienten zu geben und ihnen natuerlich zu erklaeren wie sie sie anzuwenden haben (auf Kiswahili natuerlich, was den sonst...).
Darueber hinaus versuche ich viel mit den Menschen hier zu reden. Ihnen zu begegnen und ihr Leben kennen zu lernen. Am Liebsten gehe ich zu den stationaeren Patienten und plauder mit ihnen. Letzten war eine Frau da, deren linke Seite schwere Verbrennungen hatte, da ihre Huette abgebrannt ist, waehrend sie drinnen war. Eine Fahrt ins naechste Krankenhaus kann sie (und ihre Familie) sich nicht leisten und so kam sie zu uns (was auch schon an ihre finanziellen Grenzen reicht). Ihre Schmerzen waren gross, aber sie ertrug das alles mit einer tansanischen Leichtigkeit - bewundernswert.
Ich lerne jeden Tag. Die Sprache, aber auch die Menschen. Endlich haben meine Art viel zu reden und meine Neugier etwas Positives. Sie helfen mit den Menschen in Kontakt zu treten, Dialog zu fuehren und sich auf die Kultur hier einzulassen. Ich schoepfe jeden Tag mehr Selbstvertrauen und meine Aengste werden kleiner (vielleicht leigt das daran, dass die Menschen mir hier ungemeint viel zutrauen....). Das alles passiert hier. Kaum zu glauben.

Die Brueder betreiben eine Schule fuer Lehrberufe, in der Automechaniker, Tischler und Naeherinnen ausgebildet werden. Die Schueler koennen dort fast kein Englisch und br. Evance hat mich gefragt, ob ich dort nicht ein bisschen Englisch unterrichten koennte, denn eine gute Bildung ist der Schluessel zu einem besseren Leben - besonders hier! Und aus diesem Grund werde ich dort ein paar mal unter der Woche Englisch unterrichten. Br. Evance hat sich sehr darueber grfeut. Es ist schoen, wenn man helfen kann und wenn die einmal erworbene Ausbildung auch gebraucht wird :-)
Durch meinen technischen Background habe ich auch technisches Englisch erworben und so werde ich den Schuelern (hoffentlich) etwas ueber Maschinen und Motoren auf Englisch vermitteln koennen (und andere Basics natuerlich auch). Freu mich schon sehr darauf!

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