Samstag, 10. Oktober 2009

Ohne Wasser geht gar nichts

Wasser ist die Lebensgrundlage schlechthin, das weiss jeder. Doch was machen, wenn es fehlt?
Die Lehrschule der Brueder braucht Wasser und das ganz dringend. Bis jetzt muessen die Schueler das Wasser taeglich von weit her in Kuebeln holen, zum Trinken, Waschen,... und die Qualitatet ist nicht gerade nicht die Beste, wodurch sie oft krank sind, nicht am Unterricht teilnehmen koennen,...
Aus diesem Grund hat br. Evance beschlossen ein Projekt fuer einen Brunnen auf die Beine zu stellen. Dadurch koennen sie mehr Schueler aufnehmen und sie haben bessere gesundheitliche Vorraussetzungen. Schon traurig zu sehen, woran Schulbildung scheitern kann...

Es gilt zunaechst einmal einen Projektentwurf zu machen und damit einen Antrag bei versch. Stellen auf FInanzierung zu stellen. Ich versuche die Brueder dabei mit meinem Wissen zu unterstuetzen und helfe bei der Erstellung und (techn.) richtigen Formulierung des Antrags. Es braeuchte hier so viele helfende Haende... und dabei genugt schon so wenig...
Hilfe ist hier sehr willkommen! (wer hat Lust?)

Kimakuwa

Nein, es handelt sich hierbei nicht um etwas zu Essen...
Es ist die Sprache des Stammes der Makuwa, der im Sueden von Tansania (und Mosambik) sehr verbreitet ist und sie stellt mein neues Hobby in Lukuledi dar :-)
In der Dispensary habe ich angefangen diese Sprache (etwas) zu lernen, denn wir hatten eine Patientin namens Hawa, die bei uns stationaer behandelt wurde, wegen ihren schlimmen Verbrennungen (ich hab schon mal ueber sie geschrieben). Ihr Mann war bei ihr jeden Tag (uebrigens ist das sehr bewundernswert!). Beide sprachen kein Englisch, waren aber sehr kommunikativ, der Mann mehr weil nicht verletzt und keine Schmerzen. Anfangs hatte ich Kiswahili mit ihnen gesprochen, doch dann erklaerte mir Hawas Mann, dass er Makuwa ist und fing an mir seine Sprache beizubringen, die im Sueden des Landes doch sehr verbreitet ist (neben Kiswahili natuerlich). Die Sprache ist im Vergleich zu Kiswahili wirklich schwierig. Allein die Aussprache ist eine wahre Herausforderung... Aber da meine Lernversuche unsere Patienten in schallendes Gelachter versetzten, probierte ich es immer wieder - wenigsten hatten sie so was zum Lachen...
Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, als ob ich hier noch weitere Sprachen lernen wuerde... nein nein, Kiswahili ist genug! Meine Kimakuwa-Kenntnisse beschrenken sich auf die Begruessung und die ersten Saetze danach. Das wars und reicht auch aus, denn es war schwierig genug ueberhaupt so weit zu kommen...
Aber die Menschen freuen sich so sehr, wenn jemand wie ich (eine weisse Europaerin) wenigsten einen Satz in "ihrer" Sprache sagen kann, es macht sie stolz und erzeugt gleich eine ganz andere Atmospaehre des Willkommenseins. Tja... es stimmt... die Sprache ist wirklich ser Schluessel zu den Menschen!

eine neue (temporaere) Berufung

Seit einer Woche unterrichte ich jetzt Englisch in derBerufsschule, die von den SDS-Bruedern gefuehrt wird. Meine Schueler sind +/- 16 jaehrige (=hochpubertierende) Lehrlinge in der Ausbidlung zum Automechaniker, Zimmermann bzw. auch einige Maedls von der Naeherinnenausblidung. Mit anderen Worten: eine lustige kleine (=ca. 20 Schueler) Gruppe.
Bildung ist ein wichtiger Schluessel zu einem besseren Leben - ganz besonders hier. Die Schule der Brueder, wo die Schueler auch wohnen, ist eine ganz wichtige Einrichtung in diesem Zusammenhang, denn sie ermoeglicht das Erlernen eines Handwerks und somit das Stehen auf eigenen Beinen.
Den Bruedern fehlt ea auch ungefaehr an allem, am meisten an sauberem Wasser fuer die Schueler (zum Trinken), an Lehrern und Bruedern (sie sind momentan nur zu weit hier: br. Evance und br. Anthony), wie immer auch Geld fuer oben genanntes...
Die Schueler muessen ihre Lehrabschlusspruefung auf Englisch absolvieren (alle wichtigen Pruefung sind in Tz auf Englisch) und somit ist die Kenntnis dieser Sprache unumgaenglich und ganz allgemein sind Kenntnisse von Sprachen der Schluessel zur Welt und natuerlich ganz besonders Englisch - die Weltsprache schlechthin.
Und so werde ich einen Schwerpunkt auf technisches Englisch legen duerfen. Ist schon ganz lustig fuer mich all das Wissenaus meinem ersten Studium wieder entpacken zu duerfen... Maschinenteile auf Englisch, ihre FUnktionsweise, hinzukommend diverse Berechnungen.... - es macht Spass!
E-Buecher gibt es hier keine, ich hab auch keine mitgenommen und so darf (=muss) ich mir den Lehrplan selbst ueberlegen.
Ich bin also zur Lehrerin geworden :-)
Drei Mal die Woche, so ca. 1 bis 1 1/2 Stunden. Wer haette das gedacht, dass ICH mal Sprachen unterrichten wuerde... ich denke jedoch, dass es sich hierbei nur um eine befristete (=temporaere) Berufung handelt. Aber wie schon gesagt, Bildung ist der Schluessel zu einem besseren Leben und so macht es mir grosse Freude mit den Kids etwas Sinnvolles zu tun und sie sind ungemein froh darueber. Und ihre Freude ist der groesste Lohn!

eine lokale Bergbesteigung

An jenem bereits vorher erwaenhnten Sonntag, nach unserem Trip nach Chungulungulu, bestiegen wir mit Fr. Lazarus den lokalen Berg in Masasi.
Es war eine schoene Wanderung mit atemberaubenden Aussichten, grosser Hitze (obwohl am Nachmittag), interessanten Gespraechen und toller Gemeinschaft. Mit anderen Worten ein genialer Sonntag!

Auf dem Weg nach oben

Das ersehnte Gipfelkreuz

und die atemberaubende Aussicht

Bush-road approved

Ich bin nun schon seit einigen Wochen in Lukuledi. Ueber die Umgebung und mein Arbeitsumfeld habe ich bereits berichtet. Es ist schwer wirklich etwas Neues zu schreiben, denn jetzt ist es angesagt das Leben hier einfach (mit) zu leben und das ist nicht immer spannend. sondern alltaeglich. Aber vielleicht kann ich von ein paar netten Episoden/Anekdoten berichten...

An einem Sonntag fuhren wir Maedls (wir waren alle grad in Masasi) mit Fr. Lazarus (fuer alle, die meinen Blog nicht so ganz verfolgt haben: er ist der Chef der SDS in Tansania) nach Chingulungulu. Schon der Name der Ortschaft versprach, dass es eine lustige Unternehmung werden wuerde...
Bereits im Vorhinein sagte uns Lazarus, dass es sich um eine Fahrt in den Bush handelte und wenn er Bush sagt, dann bedeutet das absolute Pampa (because Lukuledi is a village according to him). Es handelt sich dabei um eine Outstation der SDS und er wollte dort am Sonntag die Messe feiern.
Um 5 Uhr in der Frueh gings los, um rechtzeitig zur Fruehmesse dort zu sein (die glaub ich, um 7 oder so anfing und der Ort "nur" 40km entfernt war...). Wir stiegen ins Auto ein, Lazarus legte eine Kassette mit flotter amerikanischer Country-Musik ein und los ging's. Ich konnte mir mein Lachen fast nicht verkneifen und, drehte mich zu den Maedls nach hinten um und vernahm auch ihren uebergrossen Grinser. Country-Musik in einem Toyota Lancruiser, in einer Lautstaerke, dass man nicht einmal mehr die Fahrzeuggeraeusche vernehmen konnte, bei einer Fahrt mitten durch den afrikanischen Bush, mit einem Tansanier hinterm Steuer,...
Nach ein paar km bogen wir von der "Hauptsrasse" ab und Lazarus stimmte uns auf die Weiterfahrt ein: and now... we will start to dance... und das taten wir auch tatsaechlich. Ich stellte fest, dass ich in Zukunft nur mehr BH's kaufen wuerde die "african bush-road approved" sind, denn kein Laufen, Aerobic,... dieser Welt fordert einen BH so heraus wie diese Autofahrt.
Ich mit Fr. Lazarus vor seinem Auto (ich liebe es!), unter einem Mangobaum!!!

Hab ich schon mal erwaehnt, dass sicher an die 90% aller Autos in Tansania Gelaendeautos sind? Und das hat auch seinen berechtigten guten Grund. Und ungefaehr 70-80% aller Autos der Marke Toyota angehoeren? Der Rest Landrover (und gaaanz vereinzelt vielleicht auch noch was anderes. Warum das so ist, ist fuer mich noch unklar, aber es laesst die Frage nach Markenmonopolbildung aufkommen...

Zurueck zu Chingulungulu. Wir feierten dort die Messe und wir (weisse) Maedls waren die Attraktion schlechthin. Wie ist das ueberhaupt moeglich, dass ein Mensch weisse Haut hat?!?... hoerten wir die Kinder fragen... da sieht man doch wieviel vom eignen Standpunkt abhaengt....

Auf unserem Weg zurueck kamen wir doch tatsaechlich am "Airport" in Masasi vorbei...

Weitere Fotos in meiner Fotogalerie :-)

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