Dienstag, 29. September 2009

My new workplace: Dispensary

Mein neues (Haupt-) Arbeitsfeld fuer das kommende Jahr ist die Dispensary in Lukuledi. Gleich am Tag nach meiner Ankunft durfte ich sie und die Menschen, die dort arbeiten kennen lernen. Sr. Zenobia arbeitet dort als "Doctor", was aber nicht mit einem Arzt bei uns gleichzusetzen ist. Es gibt in Tansania mehere Abstufungen von "doctors". Sie ist eher eine sehr gut ausgebildete Krankenschwester. Aber so ganz durchblickt habe ich das System hier auch noch nicht. Sie ist meine Chefin, Ansprechperson und ein Mensch mit dem ich wirklich sehr viel Gaudi hier habe. Ich hab sie gern :-)
Die Raeumlichkeiten der Dispensary sind fuer die Verhaeltnisse hier, glaub ich, sehr gut. Aber kein Vergleich mit Oesterreich. Die Bilder sprechen fuer sich.

Als ich das Labor gesehen hatte, musste ich mal schlucken... vielleicht liegt das daran, dass ich selbst mal im Labor gearbeitet habe und etwas andere Bedingungen gewohnt war...naja.

Alles ist sehr einfach und es fehlt auch an allem. An Geld fuer Ausruestung, Medikamente und natuerlich auch an Personal. Die Menschen sind froh eine helfende Hand mehr zu haben.
Mein Aufgabengebiet umfasst die Medikamentenausgabe, dh. die Medikamente zusammenstellen und sie den Patienten zu geben und ihnen natuerlich zu erklaeren wie sie sie anzuwenden haben (auf Kiswahili natuerlich, was den sonst...).
Darueber hinaus versuche ich viel mit den Menschen hier zu reden. Ihnen zu begegnen und ihr Leben kennen zu lernen. Am Liebsten gehe ich zu den stationaeren Patienten und plauder mit ihnen. Letzten war eine Frau da, deren linke Seite schwere Verbrennungen hatte, da ihre Huette abgebrannt ist, waehrend sie drinnen war. Eine Fahrt ins naechste Krankenhaus kann sie (und ihre Familie) sich nicht leisten und so kam sie zu uns (was auch schon an ihre finanziellen Grenzen reicht). Ihre Schmerzen waren gross, aber sie ertrug das alles mit einer tansanischen Leichtigkeit - bewundernswert.
Ich lerne jeden Tag. Die Sprache, aber auch die Menschen. Endlich haben meine Art viel zu reden und meine Neugier etwas Positives. Sie helfen mit den Menschen in Kontakt zu treten, Dialog zu fuehren und sich auf die Kultur hier einzulassen. Ich schoepfe jeden Tag mehr Selbstvertrauen und meine Aengste werden kleiner (vielleicht leigt das daran, dass die Menschen mir hier ungemeint viel zutrauen....). Das alles passiert hier. Kaum zu glauben.

Die Brueder betreiben eine Schule fuer Lehrberufe, in der Automechaniker, Tischler und Naeherinnen ausgebildet werden. Die Schueler koennen dort fast kein Englisch und br. Evance hat mich gefragt, ob ich dort nicht ein bisschen Englisch unterrichten koennte, denn eine gute Bildung ist der Schluessel zu einem besseren Leben - besonders hier! Und aus diesem Grund werde ich dort ein paar mal unter der Woche Englisch unterrichten. Br. Evance hat sich sehr darueber grfeut. Es ist schoen, wenn man helfen kann und wenn die einmal erworbene Ausbildung auch gebraucht wird :-)
Durch meinen technischen Background habe ich auch technisches Englisch erworben und so werde ich den Schuelern (hoffentlich) etwas ueber Maschinen und Motoren auf Englisch vermitteln koennen (und andere Basics natuerlich auch). Freu mich schon sehr darauf!

Everyday life

Mein durchschnittlicher Tag (Mo-Sa) in Lukuledi faengt mit dem Weckerlaeuten an (wer haette das gedacht?), meistens so um 5.30 Uhr. Das naechste Ziel ist die Kirche. Dort verbringe ich einige Zeit im stillen Gebet und um 6.30 Uhr faengt die Messe an. Danach gibts Fruehstueck. Meisst Brot mit Marmelade, Butter, dazu Tee oder Kaffee. Um 8 Uhr faengt meine Arbeit in der Dispensary an und dauert bis um 13 Uhr. Dazwischen gibt es irgendwann mal (wenn keine Patienten da sind) eine Teepause. Nach der Arbeit wartet schon das von unserer Koechin gekochte Mittagessen auf uns. Danach ist Siesta angesagt (bzw. Kupumzika in Kiswahili :-)) In der Hitze hier kann man eh nichts anderes machen, als sich in die horizontale Position zu bringen und zu warten bis die Hitze vorbei ist. Am Nachmittag habe ich frei und verbringe die Zeit mit allem Moeglichen und Unmoeglichen: besuch die benachbarten Salvatorianer bei ihrer Arbeit, lass mir vom br. Evance etwas zeigen, lese, gehe in die (kuehle) Kirche um zu beten (Jesus ist momentan der einzige der deutsch mit mir redet), wasch meine Waesche, wasch mich selbst, red mit den unterschiedlichsten Leuten (das mach ich eigentlich am Liebsten :-)),....usw.
Irgendwann am NM, wenn alle von den Schwestern da sind, treffen wir uns im Hof zum gemeinsamen Gebet. Wir fangen mit der Vesper an und schliessen mit dem Rosenkranz. All das natuerlich auf Kiswahili. Am Anfang war das etwas anstrengend und mir kamen theologische Gedanken ala "Zaehlt das Gebet eigentlich, wenn ich so rein gar nichts von dem versteh was ich da gerade bete?" Solche Gedanken koennen wohl nur Theologen kommen... Aber mittlerweile muss ich sagen, dass mir genau das beim Lernen der Sprache viel hilft und ich verstehe immer mehr und werde auch schon fliessender im Beten und Reden.
Um 18Uhr geht die Sonne unter und am Abend, so um 19.30Uhr haben wir dann Abendessen. Da sind dann alle beisammen und wir tauschen uns ueber unseren Tag aus (das ist dann der Part an dem ich nicht so viel rede :-)). Und irgendwann danach ist schlafen angesagt. Ich habe mich noch immer nicht daran gewoehnt und so lese und schreibe ich bis spaet in die Nacht.

Am Sonntag, dem Tag des Herrn, ist alles a bisal anders. Messe um 7Uhr. Danach Fruehstueck. Keine Arbeit und so Zeit fuer sich. Mittagessen irgendwann und jeder fuer sich. Eine von den Schwestern kocht das Abendessen. Am Nachmittag wieder gemeinsames Gebet und danach Abendessen.

Das schaut jetzt mein Leben fuer das kommende Jahr aus :-)))))

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